Fotografen Homepage mit WordPress erstellen

Wordpress

Wie man einfach eine Fotografen Homepage erstellt…

Früher hatten Fotografen eine Mappe mit ihren besten Bildern, die sie zur Präsentation bei diversen Terminen mitnahmen. Die einzigen Möglichkeiten, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, waren Ausstellungen, Annoncen oder PR-Artikel, Flyer und Mundpropaganda. Heute hat man als Fotograf höchstens noch eine Visitenkarte oder einen Flyer dabei. Als Hobbyfotograf reicht oftmals ein Profil in einer Fotocommunity oder bei Facebook. Sobald man allerdings etwas professioneller wird, kommt man um eine eigene Foto-Homepage nicht mehr herum. Hier zeige ich Euch, wie man eine Homepage mit WordPress baut.

Und es ist auch gar nicht mal schwer, eine professionelle Homepage zu erstellen. Seit es WordPress gibt, reicht ein minimales Grundverständnis für Internetmedien, und man erstellt im Handumdrehen eine hochwertige Internetpräsentation. Das tolle daran ist auch, dass die Kosten nicht einmal großartig ins Gewicht fallen müssen. Bis auf die laufenden Kosten für Domain und Webspace beim Hoster, müssen praktisch gar keine Kosten anfallen. Wer es aber gern anspruchvoller hat und seinen Besuchern und potenziellen Kunden etwas fürs Auge bieten möchte, der kann dann zu überschaubaren Kosten auf allerlei AddOns zurück greifen. Doch der Reihe nach…

Schritt 1.1: die Suche nach einer geeigneten Domain

Bei der Namensfindung kann man es sich sehr einfach machen oder auch unheimlich schwer. Wenn man zum Beispiel seinen Namen mit seinem Wohnort und dem Thema Fotografie verbinden will, wird so ein Domainname schon mal schnell ziemlich lang. Aus den Anfangszeiten des Internets kommt noch immer die weit verbreitete Meinung, dass der Domainname das wichtigste der ganzen Website ist. Heute werden diese Begriffe aber eher mit so genannten Landingpages und ggf. Subdomains kompensiert. Wenn man also nur bei seinem Namen bleibt oder ihn mit dem Begriff Foto(grafie) kombiniert, dann sollte das eigentlich ausreichend sein.

Ob der Wunschdomainname noch frei ist, kann man am einfachsten bei den Hostern direkt herausfinden. Ich benutze zur Domainsuche bevorzugt meinen Hoster All-inkl.com.

Schritt 1.2: Geeigneten Webspace mit Datenbank finden

Und wo wir grad beim Thema Hoster sind, können wir auch gleich weiter machen mit dem Thema, was man denn für ein Hostingpaket benötigt, um eine Fotografen Homepage zu erstellen. Um WordPress auf seinem Webspace zu installieren, benötigt man ein Hostingpaket mit mindestens einer Domain, etwa 500 MB Webspace sollten ausreichen (weniger bietet heute auch kaum noch ein Hoster an) und eine Datenbank. Das kleinste Paket bei All-Inkl.com ist das Privat-Paket, das für eine einfache WordPressumgebung schon überdimensioniert ist und mit 4,95 € / Monat zu Buche schlägt.

Schritt 2: WordPress herunterladen und entpacken

Es gibt auch Hoster, bei denen man WordPress auf Knopfdruck bzw. Klick installieren lassen kann. In der Regel muss man sich die aktuellste Version von WordPress jedoch auf der Seite der deutschen WordPress-Community herunter laden. Das Zip-File extrahiert man dann anschließend. Ich empfehle danach erst einmal, die Datei liesmich.txt zu lesen, um sich etwas mehr mit WordPress vertraut zu machen.

Schritt 3: wp-config.php konfigurieren

Und dann geht es auch schon ans Eingemachte: die Konfiguration der Seite wp-config.php. Diese Seite stellt die reibungslose Kommunikation von Webspace und Datenbank sicher. Zu ihrer Konfiguration benötigt man folgende Informationen:

  • Datenbankname
  • Benutzername
  • Passwort
  • Hostname

Die Daten bekommt man vom Provider in der Administration des Hostingpakets. Meist gibt es einen Unterpunkt im Menü, unter dem man eine neue Datenbank anlegen kann. Unmittelbar nachdem diese angelegt wurde, stehen die vorbeschriebenen Informationen zur Verfügung. Am besten, man notiert sich die Daten noch irgendwo.

Die Konfigurationsdatei wp-config.php als solche öffnet man am besten in einem einfachen Texteditor wie zB das Microsoft Notepad oder das Wordpad.

Schritt 4.1: FTP-Programm konfigurieren

Falls die schon weisst, wie man einen FTP-Client benutzt, kannst Du diesen Schritt überspringen.

Um alle Dateien auf seinen Webspace laden zu können, benötigt man einen so genannten FTP-Client. Das ist ein Programm, mit dem man die Dateien, ähnlich wie beim Windows Explorer, von der lokalen Seite (also vom Rechner) auf die remote Seite (also beim Hoster) spielen kann und umgekehrt. Ich empfehle das kostenlose Programm FileZilla.

Hat man Filezilla herunterladen, entpackt und installiert, legt man als erstes einen neuen Server an. Das ist der Ort, an dem die neue Homepage mit WordPress entstehen soll. Diesem teilt man einen Hostnamen zu und gibt die notwendigen FTP-Zugangsdaten ein. Diese findet man ebenfalls bei seinem Hoster. Als Verbindungsart wähle ich immer „normal“, das heisst ich gebe meinen Benutzernamen und mein FTP-Passwort ein.

  • Hostname: beispielfotograf.de
  • Benutzername: beispielname
  • Passwort: ************

Schritt 4.2: Alle WordPress Dateien hochladen

Alle entpackten Dateien inklusive der konfigurierten wp-config-Datei lädst Du als nächstes in das Rootverzeichnis Deines Webspaces. Das dauert je nach Verbindungsart und Uploadgeschwindigkeit einige Minuten. Und wenn alles oben ist, rufst Du in Deinem Browser die Installationsroutine auf:

http://www.beispielfotograf.de/wp-admin/install.php

oder

http://www.beispielfotograf.de/der-ort-wo-die-wordpress-dateien-liegen/wp-admin/install.php

Schritt 5: Installation

Unmittelbar beim Aufrufen der vorbeschriebenen Installtionsadresse werden die folgenden Daten abgefragt:

  • Datenbankname
  • Datenbanknutzername
  • Datenbankpasswort
  • Datenbankserver

Diese Daten müssen natürlich identisch mit den Angaben in der wp-config-Datei sein.

Anschließend kannst Du die Installation starten. Dann gibst Du die ersten grundlegenden Daten für Deine neue Fotografen Homepage ein:

  • Titel der Website
  • Deinen Benutzernamen, zB admin
  • Sowie das Passwort für Deinen Benutzernamen
  • Deine Emailadresse

Dein Benutzername und Dein Benutzerpasswort solltest Du Dir separat notieren. Dies sind die Zugangsdaten zu Deiner WordPress Administration.

Wenn Du bis hierhin alles richtig gemacht hast, ist Deine Fotografen Homepage mit WordPress vom Prinzip her jetzt schon fertig. Nun geht es noch an den Feinschliff.

Schritt 6: Administration im Backend

Als erstes sollte sich der WordPress-Neuling mit der Administration vertraut machen. Diese wird auch Backend genannt. Das Pendant wäre dann das Frontend, also das, was der Seitenbesucher sieht. Im Backend werden sämtliche Einstellungen vorgenommen, die das Erscheinungsbild und den Inhalt bestimmen. Hier jetzt auf jeden einzelnen Part einzugehen, würde definitiv den Rahmen sprengen. Zu tiefer gehenderen Fragen, empfehle ich die Hilfeseiten der deutschen WordPress-Community, die Du auf https://de.wordpress.org/hilfe/ erreichst. Es macht zu Anfang auch Sinn, sich in einem Forum anzumelden. Viele weitere Informationen findet man natürlich auch bei Youtube.

Wichtig ist noch, dass man sich entscheidet, ob man WordPress als klassische Website nutzen möchte oder als Blog. Die entsprechenden Einstellungen kann man im Backend vornehmen.

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Schritt 7: Gestalt und Gestaltung mit Themes

Schon in der Installation von WordPress sind zwei oder drei verschiedene Themes enthalten. Themes sind Schablonen bzw. Vorlagen, die die Gestalt Deiner Website bestimmen. Es gibt super einfache kostenlose Themes wie zum Beispiel das von meinem Blog, das sich Twenty Eleven nennt. Und es gibt komplett aufgebrezelte Themes mit Slideshows, Videoclips, Shopsystem, geschützten Verzeichnissen, Blog, und so weiter und so fort. Es gibt praktisch nichts, was es nicht gibt. Einige tolle aktuelle WordPress Themes für Fotografen habe ich in meinem vorherigen Beitrag vorgestellt. Für 50 Dollar gibt es schon sehr tolle Schablonen. Schau am besten mal vorbei bei Themeforest oder Templatemonster.

Vielleicht gefällt Dir auch diese Übersicht an Themes für Deine Homepage mit WordPress, die ich zusammen gestellt habe.

Wordpress Theme DIVA Portfolio für Fotografen

Schritt 8: Weitere Plugins installieren

Vom Prinzip her ist WordPress mit allem notwendigen ausgestattet, um eine Website oder ein Blog zu betreiben. Aber es gibt noch einige Erweiterungen, so genannte Plugins, die einem das Leben als Blogger oder Webadministrator erleichtern können. Einige davon will ich noch kurz vorstellen:

  • Google Analytics

    Ein hervorragendes Tool, um alle seitenrelevanten Daten abzufragen. Sei es woher die Besucher kommen oder wieviele davon eine einzelne konkrete Seite oder einen Blogbeitrag besucht haben. Sehr aufschlussreich. Du brauchst allerdings einen Account bei Google, zB Dein Android-Account, den Du dann um Google Analytics erweiterst.

  • Cookie LAW Info

    Damit Du Deine Seitenbesucher darüber informieren kannst, dass Deine Seite Cookies benutzt, empfehle ich ein Plugin, das diese Informationen als kleine Popupleiste auf der Startseite einblendet.

  • SEO TOOL

    Ein SEO-Tool, mit dem Du Deine Seiten und Beiträge für Suchmaschinen optimierst. Sehr bekannt und praktisch ist zum Beispiel das SEO-Tool von Yoast.

  • Übersetzungsplugin

    Wenn Du Deine Webseite in mehreren sprachlichen Varianten betreiben willst, kannst Du dies mit der Erweiterung WP Multi Language, kurz WPML tun. Eine kostenlose Variante, die aber nicht mehr weiter entwickelt wird, ist qTranslate. Dieses Plugin nutze ich zum Beispiel auf meiner Website.

Schritt 9: Fotos im eigenen Shop verkaufen

Im Grunde genommen ist dieser Punkt noch einmal einen einzelnen Beitrag wert, weil das Thema wirklich sehr umfangreich ist. Denn mal Hand aufs Herz: welcher Stockfotograf träumt nicht insgeheim davon, mit seinen Bildern mehr Geld zu verdienen oder zumindest zu solchen Preisen zu verkaufen, wie es die Microstockagenturen tun. Also pro Bild in voller Auflösung 20 € zu verdienen statt ein paar Cent?

Das e-Commerce Plugin WooCommerce für WordPress gibt es kostenlos und es gibt auch viele kostenlose Themes, die mit diesem Plugin reibungslos funktionieren. Von den kommerziellen WordPress Themes zum Thema Fotografie bei Themeforest gibt es viele, die bereits das Shopmodul integriert haben, sodass Du auch vom Design des Shops her keine Befürchtungen haben musst.

Ich hoffe, dieser Beitrag ist nicht zu lang geworden und hat Dir aufzeigen können, mit wie wenigem Aufwand man heute eine Fotografen Homepage mit WordPress erstellen kann, ohne HTML oder Programmierkenntnisse.

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