Shutterstock, was ist bei Dir los?

Hatte ich die Stockagentur* Shutterstock in vielen meiner vorherigen Beiträge meist ausgiebig gelobt für die außergewöhnliche Performance und die beispielhaft einfache Handhabung beim Workflow, so mache ich mir anläßlich der neuesten Entwicklungen bei Shutterstock schon etwas Sorgen.

Seit dem 1. Juni 2020 ist eine neue Vergütungsstruktur in Kraft getreten, die einen nie dagewesenen Unmut unter den Bildlieferanten ausgelöst hat. Proteste in den einschlägigen Foren, bei Facebook und vielen weiteren Gremien. Viele Contributoren stellten die Bildlieferung ein oder zumindest einen Teil ihres Portfolios. Ob und welche Auswirkungen dies auf das Management haben wird, steht jedoch noch in den Sternen.

Die neue Vergütungsstruktur bei Shutterstock sieht folgendermaßen aus:

Bildverkäufe:

  1. Stufe = bis zu 100 Verkäufe = 15% Anteil je Lizenzverkauf
  2. Stufe = 101 – 250 Verkäufe = 20 %
  3. Stufe = 251 – 500 Verkäufe =  25%
  4. Stufe = 501 – 2500 Verkäufe = 30%
  5. Stufe = 2501 – 25000 Verkäufe = 35%
  6. Stufe = über 25000 Verkäufe =  40%

Footage:

  1. Stufe = bis zu 10 Verkäufe = 15% Anteil je Lizenzverkauf
  2. Stufe = 11 – 50 Verkäufe = 20 %
  3. Stufe = 51 – 250 Verkäufe =  25%
  4. Stufe = 251 – 5000 Verkäufe = 30%
  5. Stufe = 5001 – 25000 Verkäufe = 35%
  6. Stufe = über 25000 Verkäufe =  40%

Davor sah es so aus:

Shutterstock Vergütungstabelle gültig bis 30. Mai 2020

Ich erinnere mich an ähnliche Proteste und Boycotte bei iStock, als diese ihre Bildlieferanten zum Teil mit Vergüntungen in Höhe von 0,0007 Dollar abspeisten und dies mit speziellen Marketingmaßnahmen begründeten. Hier sind auch viele komplett ausgestiegen. Ich habe mich damals auch dazu hinreißen lassen, mich der Moral zu unterwerfen und iStock mehr als ein Jahr nicht weirter beliefert. Trotzdem bekam ich weiterhin viele Dollars gutgeschrieben. Seit Anfang 2020 beliefere ich iStock wieder in unregelmaßigen Abständen.

Bei Shutterstock habe ich mein Portfolio auch nicht gelöscht, sondern vorerst lediglich die Lieferung eingestellt. Mit dem Ergebnis, dass ich im Juni 2020 keinerlei Einbußen am Umsatz hinnehmen musste. Im Gegenteil, der Juni wurde bis jetzt in diesem Jahr mein zweitbester Monat bei Shutterstock. Der Juli hingegen verlief bis jetzt schwächer als im Vorjahr, aber das kann auch mit dem üblichen Sommerloch zusammen hängen.

An meinem Entschluss, den Account bei Shutterstock nicht zu schließen oder meinen Dateibestand zu reduzieren, halte ich erstmal fest. Ich denke, dass ich erst mit Ablauf der zweiten Jahreshälfte abschätzen kann, was die Zukunft bei Shutterstock bringt. Obwohl, richtig hart wird es wohl vermutlich erst ab dem 1. Januar 2021, nämlich dann, wenn alle Accounts auf Null gestellt werden und die Höhe der Vergütungen bei allen Bildlieferanten jeweils erst mit Überschreiten der neuen Mindestumsätze aufgestockt wird.

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