Der Ablauf einer Fotoproduktion Teil 4 Vermarktung

Diesem Beitrag sind die Teile 1, 2 und 3 vorangegangen. Zusammen beschreiben sie den vollständigen Ablauf (m)einer Fotoproduktion. Von der Planung bis zur Vermarktung.

Die Vermarktung des produzierten Bildmaterials gehört eigentlich nicht mehr unmittelbar zur Produktion dazu. Trotzdem möchte ich hier kurz anreißen, welche Absatzkanäle es gibt und was es zu beachten gilt. Ich beschränke mich hier auch bewusst auf die Stock- fotografie, sonst wird die Liste schier endlos. Ich werde der Vermarktung noch einen gesonderten Beitrag widmen, denn es gibt sicher viele Fotografen, die zwar gute Bilder machen, aber viel zu wenig über ihren Markt wissen. Oder noch einen Schritt weiter gehend: es gibt sehr viele Fotografen, die keine Ahnung von Marketing und dem Vertrieb ihrer eigenen Dienstleistung haben.

Die Vermarktung von Stockfotografien kann z.B. über die folgenden Kanäle erfolgen:

  • Macrostockagenturen
  • Microstockagenturen
  • Verlage für Postkarten, Kalender, Poster etc…
  • Eigener Vertrieb

Vermarktung über Macrostockagenturen

Macrostockagenturen sind Bildagenturen, die sich meistens auf ein bestimmtes Thema spezialisieren und sich exklusive Vermarktungsrechte am Bildmaterial einräumen. Diese Agenturen sind natürlich nicht an Mainstreamphotos interessiert, sondern eben an wirklich exklusivem Material. Die Honorare für solche Fotografien liegen auch gern mal bei 100 EUR und mehr, dafür ist die Anzahl der Verkäufe aber geringer. Viel geringer.
Ein psychisch angeknackster Zoolöwe mag für Microstock noch gut genug sein. Um mit einem solchen Löwenfoto bei einer Macrostockagentur wie beispielweise Okapia oder AnimalsAnimals zu punkten, sollte man schon mal eine Reise in den Krügerpark unternehmen.

Vermarktung über Microstockagenturen

Microstockagenturen sind die Marktführer im Vertrieb von Bildmaterial im Allgemeinen. Die Qualitätsstandards haben in den letzten Jahren zugenommen. Und es gibt kaum noch Bildmaterial, das nicht (auch) über Microstockagenturen vertrieben wird. In meiner Agenturliste habe ich eine Reihe von solchen Dienstleistern zusammengestellt. Um schnell mit dem Geldverdienen anzufangen, empfehle ich hier Fotolia und Shutterstock, sowie Dreamstime und 123RF. Bei Shutterstock geht es aus eigener Erfahrung am schnellsten mit den ersten Einkünften. Fotolia erziehlt langfristig aber die höheren Durchschnittspreise.

Postkarten Kalender Poster

Wenn Sie der Überzeugung sind, dass Ihre Bilder das Zeug dazu haben, Menschen Monat für Monat durch den bloßen Anblick Freude zu spenden, dann sind Sie bei Verlagen für solche Printmedien bestens aufgehoben. Obwohl auch hier viel Bildmaterial inzwischen aus Microstockagenturen gekauft wird. Aber wenn Sie keinen Mainstream fotografieren und Ihre Fotos eine Besonderheit haben, die sie wirklich einzigartig erscheinen lassen, haben Sie auch hier gute Chancen auf Erfolg und hohe Honorare.

Falls Sie Aufnahmen fotografieren, die sich auf eine Region oder einen Landstrich beziehen, kann sich auf der umgekehrte Weg lohnen. Hier bieten Sie Ihre Drucke Touristinformationszentren und ortsansässigen Medienverkäufern an. Die Preise handeln Sie mit Druckereien aus. Eine weitere Alternative ist zum Beispiel calvendo. Dort können Sie Ihre eigenen Kalender erstellen und online vertreiben.

Eigener Vertrieb

Im Grunde genommen sind wir ja schon im vorbeschriebenen Punkt beim Eigenvertrieb angekommen. Für beeindruckende Motive finden sich auch immer Käufer, die bereit sind, beeindruckend viel Geld für diese hinzublättern. Richtig tolle Motive (ver)kauft man z.B. bei Seen.by oder bei fineartprint.de kann man auch seinen eigenen Postshop eröffnen.

Noch einen Schritt professioneller wäre ein eigener Onlineshop. Und wenn der dann funktioniert, könnte man (rein theoretisch) auch noch Werke anderer Fotografen verkaufen. Aber dann wäre man (rein theoretisch) ja auch schon selbst eine Agentur, oder?

Ich werde in Kürze einen weiteren Beitrag zum Thema Marketing für Fotografen verfassen.

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