Neue Erfolge mit Stock Footage
Dem Thema Stock Footage widme ich mich seit Mitte 2018 etwas intensiver, seitdem ich mir eine GoPro HERO 6 nebst Feiyutech G5 Gimbal* und eine DJI Spark Drohne als Fly More Combo* zugelegt hatte. Und gemeinsam mit dem Erwerb dieser Geräte begann für mich auch ein völlig neuer Abschnitt meines kreativen Schaffens. Ich wage mal zu behaupten, dass ich in Zukunft zum Filmer mutiere und das Thema Fotografie nach und nach verlassen werde. Dafür gibt es viele Gründe, auf die ich in diesem Beitrag eingehen möchte.
Als gegenwärtigen Mindeststandard für Stock Footage würde ich mal Full-HD definieren. Eine Bildauflösung von 1920×1080 Pixeln, im Fachjargon auch 1080p (ten eighty pee) genannt. Jedes zeitgemäße Smartphone deckt diese Auflösung zwar mittlerweile problemlos ab. Aber die Qualität stößt hier auch ganz schnell an ihre Grenzen. Besonders dann, wenn es um Bewegtaufnahmen geht. Auch wenn man mit stehenden Aufnahmen schon recht gute Stock Footage erstellen kann, so sind die Käufer allgemein natürlich anspruchsvoller. Optiken von Smartphones und Actioncams reichen natürlich bei weitem nicht an die bildtechnischen Möglichkeiten professionellerer Kameras heran. Als Beispiel sei hier nur die Tiefenschärfe genannt, die kinematografischen Filmsequenzen die besondere räumliche Tiefe verleiht.
Hier ein Beispielvideo, das ich mit meiner GoPro HERO6 auf dem FeiyuTech G5 Gimbal gemacht habe. Ganz einfach während einer Fotoproduktion mal den Fotoapparat aus der Hand gelegt …
Die GoPro HERO 6 kann in 1080p sogar mit einer Bildfrequenz von 240 fps aufnehmen, wodurch sich sehr beeindruckende Zeitlupenaufnahmen umsetzen lassen. Natürlich ist das durchgehend scharfe Bild solcher Actioncams weit entfernt von kinematografischem Filmmaterial. Aber es gibt auch Bereiche, wo sich diese Schärfe gut einsetzen lässt. Und mit entsprechenden Plugins ist es sogar möglich, die extreme optische Krümmung zu einem ansehnlichen Bild „zurück zu biegen“. Da könnte man beispielsweise so schön geschmeidige Sachen machen, wie Flüssigkeiten, Cremes, Pulver, Granulate etc.pp.
Nachfolgend noch mein aktueller Bestseller, der mir bei Shutterstock schon über 400 Euro an Umsatz beschwert hat. Aufwand: 10 Minuten Drohnenflug mit meiner DJI Spark über einem Feld mit technischem Hanf.
Die Nachbearbeitung mache ich oft ganz einfach mit Adobe Premiere Elements*. Aber auch kostenlose Programme wie zum Beispiel das Schittprogramm Shotcut, reichen aus, um solche Footage zu bearbeiten.
Was bedeutet Stock Footage für die Zukunft der Stockfotografie?
Der Auflösungsstandard ist heute eigentlich schon 4K, was soviel bedeutet wie die vierfache 1080p Auflösung, also vier mal FullHD. In Pixeln bedeutet dies 3840×2160 Pixel. Wenn man bedenkt, dass es im semiprofessionellen Segment bereits Kameras gibt, die in dieser Auflösung mit 60 und sogar 120 fps (fps = Frames pro Sekunde) filmen, und diese dann auch noch durch Gimbals oder Stative stabilisiert sind, so kann man ohne Probleme knackescharfe Einzelbilder mit 8 Megapixeln aus dem Filmmaterial ziehen. Wer braucht da denn noch Fotos?
6K (5760×3240 Pixel) gibt es auch schon. Da sind wir dann schon bei 18 Megapixel im Einzelbild. Und in der Profiliga wird längst schon in 8K gefilmt. Da haben wir dann 7680×4320 Pixel im Einzelbild, also 33 Megapixel. Vermutlich werden sich die Frequenzen der Einzelbilder pro Sekunde in Zukunft noch weiter erhöhen, sodass praktisch Gimbals und Stative überflüssig werden.
Mit der GoPro HERO 6 kann ich schon heute ohne Gimbal in FullHD aus der Hand hervorragend sanfte Bewegungen filmen, da die elektronische Bildstabilisierung bei bis zum 60 fps Verwacklungen herausrechnet und das gemittelte Bild speichert.
Mein Fazit: reine Fotografie wird es bald nicht mehr geben!
Denn die Medien ändern sich ja auch vollständig. Printmedien sterben genauso aus, weil immer mehr Menschen ununterbrochen online erreichbar sind. 80% meiner Blogbesucher /-innen haben Android und iOs als Betriebssysteme. Das spricht doch für sich. Niemand hat mehr Zeit, sich eine Webseite durchzulesen. Statt dessen werden viel lieber kleine kurze Imagefilme konsumiert. Ja, und wenn man dann doch mal ein Bild benötigt, dann drückt man die Pausetaste und PrtScrn, und dann wars das 😀
Ich hoffe, Dir hat mein neuer Artikel gefallen und freue mich über Dein Feedback. Hast Du auch schon Erfahrungen mit dem Verkauf von Footage-Lizenzen über Stockagenturen gesammelt? Wie siehst Du die Zukunft der Fotografie in Bezug auf den Bedarf der Bildkäufer? Denkst Du ähnlich über die nachlassende Notwendigkeit von Fotografien?