Robert Kneschkes Standardwerk in der 5. Auflage – Meine Rezension

Für jemanden, der keinen Schimmer von Fotografie, geschweige denn von Stockfotografie hat, ist das Buch STOCKFOTOGRAFIE – Geld verdienen mit eigenen Fotos von Robert Kneschke* nachwievor sehr empfehlenswert, um einen globalen Überblick von dem zu bekommen, was ihn erwartet, wenn er professionell in diese Materie einsteigt.

Dieses Buch war auch meine erste Lektüre zum Thema Stockfotgrafie. Und in diesem Umfang gibt es bis heute keine zweite. Der Fairness halber muss man allerdings erwähnen, dass das Buch auch sehr sehr viele allgemeine Informationen zum Thema Fotografie enthält. Wissen, das man eigentlich voraussetzen kann, wenn man sich als Fotograf an das Thema Stockfotografie heran wagt. Entsprechend ernüchternd ist das erste Drittel des Buches dann auch für die Profis in der Leserschaft.

Da das Thema Stockfotografie im Allgemeinen und Microstock im Speziellen aber auch schon viele Jahre als Erlösung vieler Träumer vom passiven Einkommen kommuniziert wird, finden solche Bücher natürlich auch weiterhin Absatz.

Der erste Eindruck.

Auf den ersten Blick hat sich bei dem Buch von Robert Kneschke mit dem mittlerweile altbekannten Titel STOCKFOTOGRAFIE – Geld verdienen mit eigenen Fotos* erstmal nicht viel getan. Auf der Titelseite gibt es nun einen leicht schmunzelnden Mann mit Migrationshintergrund zu sehen, der eine Kamera in der Hand hält und mit seiner linken Hand Zeichen macht. Das Format ist gleich geblieben, und das Gewicht des knapp 500 Seiten starken Wälzers liegt bei etwas unter 1.2 kg – Ein ordentlicher Schinken, dem man sich schon bewußt widmen muss.

Beim kurzen Überfliegen hatte ich sofort das Gefühl, dieses Buch schon zu kennen. Trotz vieler seitens des Autors angekündigter Neuigkeiten, hat sich aus optischer Sicht scheinbar nicht viel getan. Oder doch?

Die Neuerungen

Vergleicht man die Inhaltsverzeichnisse der dritten Auflage mit der fünften, so fällt einem sofort auf, dass die ersten 186 Seiten bis einschließlich Kapitel 13 inhaltlich offensichtlich weitgehend unverändert geblieben sind.

Neues Kapitel: Mobile Stock

Als 14. Kapitel wurde jetzt das Thema Mobile Stock mit in den Inhalt aufgenommen. Seitdem Smartphones mit hochauflösenden Kameras ausgestattet sind und diverse Apps vielseitge Gestaltungsmöglichkeiten darbieten, ist es umso verständlicher, dass diese Instrumente zur Bildproduktion genutzt werden. Robert Kneschke geht in diesem Kapitel auf dreizehn Seiten auf das Fotografieren mit mobilen Gadgets ein, stellt einige Aufnahmearten und praktische Apps vor, die die Fotoproduktion über diese Art vereinfachen können.

Teil B – Fotos verkaufen

Im zweiten Teil des Buches geht es dann zum ersten Mal wirklich um das eigentliche Thema, nämlich um das Geld verdienen bzw. um das Verkaufen von Fotos. Der Workflow wird akribisch bis ins kleinste Detail beschrieben. Für besonders erwähnenswert halte ich hier die Kapitel der Verschlagwortung und der Statistik. Diese Informationen findet man nicht „mal eben schnell“ im Netz, in Foren oder Facebook-Gruppen. Und mit diesem Know-How macht sich die Investition in dieses Buch in kürzester Zeit bezahlt.

Was mir ebenfalls gefallen hat, sind die anderen Vertriebswege. Der Blick über den Tellerrand der Stockfotografie hinaus. Zwar sehr knapp, aber dennoch inhaltlich vollwertig legt Robert Kneschke weitere Möglichkeiten nahe, um noch mehr Geld mit den eigenen Fotos zu verdienen. Sei es über den Verkauf von eigenen Kalendern, Bildern für DIY-Seiten, Marktplätze für Kreative oder andere Bildagenturen.

Aufgefallen ist mir allerdings, dass die Bildsprache in diesem Buch größtenteils nicht annähernd mit den Bildern im Portfolio von Robert Kneschke übereinstimmt. Wenn man beispielsweise sein aktuelles Angebot auf Adobe Stock (Link) anschaut, fragt man sich zwangsläufig, warum diese ausgezeichneten Bilder nicht Einzug in sein Buch gefunden haben. Man könnte fast vermuten, der Author wollte seinen Lesern absichtlich den gegenwärtigen Trend in der Bildsprache vorenthalten, um eine gewisse Leichtigkeit vorzutäuschen, mit der man auf dem Markt der Stockfotografie Fuss fassen könnte.

Ich vermisse in Robert Kneschke’s Buch noch Informationen darüber, wie umkämpft der Markt inzwischen geworden ist und mit welchen Schwierigkeiten Fotografen, die heute einsteigen wollen, konfrontiert werden. Als Beispiel möchte ich hier die großen Bildverschenkungsagenturen wie Unsplash nennen, wo Hobbyfotografen ihre Bilder kostenlos und uneingeschränkt zur privaten und gewerblichen Nutzung darbieten. Außerdem blockieren viele „alte Hasen“ mit ihren Riesenportfolios die Suchergebnisse, sodass es für Neulinge sehr schwer ist, sich im Ranking zu behaupten.

Meine Microstockumsätze im Buch Stockfotografie – Geld verdienen mit eigenen Fotos

Interessant hingegen finde ich die Aufschlüsselung der Einkünfte anderer Bildproduzenten und Fotografen, zu der auch ich diesmal beitragen durfte. Im Kapitel 30 des Buches werden die Ergebnisse von sechs Stockproduzenten vorgestellt und anschließend ausgewertet.

Im darauf folgenden Kapitel 31 stellt Robert Kneschke noch einige herausragende Persönlichkeiten in der Stockfotografie vor, die schon recht lange im Geschäft sind, und deren Umsätze weit über dem ermittelten Durchschnitt des vorherigen Kapitels liegen. Hier bekommt man als Abschluss nochmal einen großen Motivationsschub, um dem turbulenten Markt der Stockfotografie weiterhin die Stange zu halten.

Mein Fazit

Alles in allem hat das Buch auch in seiner fünften Auflage nicht an Bedeutung verloren. Es ist nach wie vor das ausführlichste Werk zum Thema Stockfotografie. Ob es etwas vergleichbares in anderen Sprachen gibt, habe ich nicht überprüft. Jeder, der in Erwägung zieht, mit seinen Bildern Geld zu verdienen und von der Idee der Stockfotografie angetan ist, kommt an diesem sehr umfangreichen und höchst informativen Standardwerk nicht vorbei. Der Kauf dieses Buches macht hunderte Stunden eigener Recherche wett.

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