Meine Microstock Umsätze 2019 – Fünf Jahre Stockfotografie

Wie sich meine Microstock Umsätze entwickeln würden, konnte ich im Jahre 2015, als ich mit Microstock anfing, überhaupt nicht abschätzen. Fälschlicher Weise hatte ich mir erträumt, ich würde mal so richtig Geld verdienen. Zum Beispiel so, wie es Robert Kneschke in seinem Standardwerk Stockfotografie – Geld verdienen mit den eigenen Fotos* beschrieb: einfach mit weißem Hintergrund und ein paar Möbeln von IKEA… Dass diese Zeiten da schon längst vorbei waren, merkte ich sehr schnell…

Aller Anfang ist schwer

Trotzdem war ich motiviert genug, es auch mal auszuprobieren. Mit ein Grund dafür waren auch die ersten Verkäufe, die ich bei Fotolia hatte. Dort hatte ich 2009 mal einige Bilder hochgeladen und 2014 noch mal ein paar nachgelegt. Dann hab ich der Sache aber keinerlei Beachtung geschenkt und nach einem weiteren Jahr überrascht festgestellt, dass da tatsächlich etwas Geld zu verdienen ist. 😀

Wie alles anfing

Mit Beginn meiner Aktivitäten im Microstocksektor hab ich mich auch in einigen Foren angemeldet, um aktuellere Informationen zu bekommen. Später waren es eher Gruppen bei Facebook. So erfuhr ich auch, dass es eher Sinn macht, regelmäßig nur einige Datein hochzuladen statt alle Bilder mit einem Satz. Denn indiziert werden bei den Agenturen nur einige Bilder aus der ganzen Serie. Aufgefallen war mir das schon früher, wenn ich meine Bilder trotz exakter Eingabe meiner Schlagworte nicht in den Suchergebnissen der Stockagenturen fand. So entwickelte ich im Laufe der Jahre eine eigene Strategie.

Nach den ernüchternden Ergebnissen meiner Microstock Umsätze des ersten Jahres habe ich den Traum vom passiv verdientem Geld natürlich an den Nagel gehängt und mich weiterhin auf die Auftragsfotografie konzentriert. Mein täglich Brot verdiene ich nachwievor mit Industrie- und Unternehmensfotografie. Auch mit Hochzeiten, Events und Kampagnen verdiene ich gut. Und wenn zwischendurch Zeit ist, kümmere ich mich um mein Portfolio bei den Stockagenturen.

Mehr Microstock Umsätze dank Footage

Letztes Jahr habe ich angefangen, mich in das Thema Video und Footage weiter einzuarbeiten. Schon 2018 hatte ich mit einer GoPro HERO 6 und mit einer kleinen Drohne, der Spark von DJI einige kleine Clips produziert. Vorwiegend Aerials und Panoramafotografien. Einfache Filmschnipsel mit 30 fps in Full HD (1080p). Und erste Erfolge bzw. Verkäufe ließen dann auch nicht lang auf sich warten. Ende 2019 habe ich dann noch einige Portraits von mir aufgenommen. Eins davon konnte ich vor kurzem bei AdobeStock verkaufen. Für 2020 habe ich mir deshalb vorgenommen, noch mehr Footage zu produzieren.

Mein neuer Leader im Portfolio: Shutterstock

Doch jetzt wieder zurück zum Thema: meine Microstock-Umsätze im fünften Jahr. Tja, was soll ich sagen? Das Jahr war sehr durchwachsen. In den ersten sechs Monaten habe ich so gut wie nichts hochgeladen. Die Umsätze gingen deshalb aber nicht zurück. Erst in der zweiten Jahreshälfte kam es zu einer gravierenden Trendveränderung: die Umsätze bei AdobeStock gingen langsam zurück, und die Umsätze bei Shutterstock gingen mächtig nach vorn. Diese Schere klappte bis zum Jahresende so weit auseinander, dass Shutterstock die Mindererträge von AdobeStock komplett ausglich und diese sogar noch übertraf. Zum ersten Mal in meiner Erfahrung mit Microstock hat Shutterstock AdobeStock überholt.

Und wie es aussieht, wird sich daran auch in Zukunft vorerst nichts ändern. In den ersten 20 Tagen des Jahres 2020 habe ich bei Shutterstock bereits umgerechnet €147,53 verdient.

In den ersten 20 Tagen 2020 bei Shutterstock bereits $163,68 verdient

Bei AdobeStock hingegen lediglich €56,73. Anfang 2020 bemerkte ich zusätzlich, dass sich mein Overallranking bei AdobeStock von Platz 6320 inzwischen auf 6500 verschlechterte. Ob das der Zoll für meine Nachlässigkeit ist?

Umsatztabelle AdobeStock Januar 2020 Stockfotoblog.de

Bei AdobeStock hingegen lediglich umgerechnet $62,91. Gute 100 Dollar weniger 🙁

Auswertung und Ranking 2019:

Shutterstock €1.891,23 (im Jahre 2018 €1.171,26) +719,97
AdobeStock €1.718,27 (€1.991,80) -273,53
iStock €333,44 (€455,87) -122,43
EyeEm €152,69 (€155,58) -2,89
Depositphotos €105,67 (€111,58) -5,91
Dreamstime €52,85 (€65,87) -13,02
123RF €47,77 (€73,32) -25,55
Alamy €24,58 (€127,75) -103,17
Colourbox €15,02 (€28,22) -13,20

Insgesamt habe ich im Jahre 2019 also €4.341,53 erwirtschaftet.

Meine monatlichen Microstock Umsätze betrugen somit durchschnittlich €361,79

Die beiden großen Agenturen haben zusammen mit iStock 91% meines Gesamtertrages erwirtschaftet. Die übrigen 9% teilen sich EyeEm, Desposit, Dreamstime, 123RF, Alamy und Colourbox.

Mit meinen 1672 aktiven Datein habe ich insgesamt 4831 Verkäufe generiert. Daraus ergibt sich ein RPI-Wert (Return per Image = Ertrag pro Bild) von €2,60. Gegenüber dem Vorjahr, in dem dieser Wert noch bei 2,76 Euro pro Bild aus 4880 Verkäufen lag, hat sich dieser also wiederholt verschlechtert. Allerdings so geringfügig, dass ich daraus keine Rückschlüsse für einen oft prophezeiten Abwärtstrend ersehen könnte.

Kommen wir nun zum Gesamtergebnis aus fünf Jahren Microstock:

  • 2015: 1.352,89 €
  • 2016: 3.254,26 €
  • 2017: 4.204,00 €
  • 2018: 4.181,26 €
  • 2019: 4.341,53 € = insgesamt 17.332,94 €

Nachfolgend noch einmal alle Ergebnisse übersichtlich in meiner obligatorischen Tabelle:

Fazit und Prognose für 2020

Dank des immensen Zuwachses meiner Microstock Umsätze bei Shutterstock in Höhe von €719,97, konnte ich also im Jahre 2019 alle anderen Umsatzrückgänge abfedern. Diese betrugen immerhin 559,70 Euro weniger als im Jahre 2018. Mit einer Differenz in Höhe von 160,27 Euro konnte ich mit etwas Glück sogar noch das Ergebnis aus dem Vorjahr übertreffen 🙂

Dass ich mich 2019 vorwiegend nur noch um die beiden großen Platzhirsche kümmerte, war sicher nur ein Schachzug der Bequemlichkeit von mir. Ich denke, dass es nun an der Zeit ist, mal wieder bei iStock nachzulegen, wo sich trotz zweijähriger Uploadabstinenz im Durchschnitt immernoch monatlich etwa €27,79 aus 645 Bildern generieren. Und auch den kleinen Umsatzmaschinen wie Dreamstime und 123RF werde ich 2020 etwas mehr Aufmerksamkeit widmen.

Als echten Erfolg möchte ich an dieser Stelle noch meine ersten Gehversuche in Sachen Compositings (oder doch Composings?) erwähnen. Also Bilder, die aus mehreren bis vielen Bildteilen zusammen gesetzt sind. Diese Bilder verkauften sich im letzten Jahr extrem gut. Ich denke, dass ich in der Richtung noch einiges an Potenzial habe, und werde versuchen, noch entsprechend nachzulegen. Als Schwerpunkte denke ich da an Logistik, Transport, Sport und Freizeit. Wir werden sehen…

Ich hoffe, ich konnte Dir mit meinen aktuellen Zahlen über meine Microstock Umsätze einen Überblick und Eindruck vermitteln, wie und in welchem Umfang man mit der Stockfotografie Geld verdienen kann. Wenn Dir mein Artikel gefallen hat, freue ich mich auf Deinen Kommentar. Natürlich darfst Du diesen Beitrag auch gern in den sozialen Medien teilen.

Hier nochmal die Links zu meinen Ergebnissen aus den Vorjahren: 2015, 2016, 2017 und 2018.

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