Gastbeitrag vom Foodfotografie-Profi

Saftiger frischer Hamburger mit Rindfleisch Fikadelle, Cheddarkäse, Tomaten, Knoblauchsoße und Rucola.

Bild Nr. 1

Nach meinem ersten Gehversuch in Sachen Foodfotografie hatte ich das Glück, an einen echten Profi in Sachen Foodfotografie zu geraten, den Gourmetkoch und Foodfotograf Jan Wischnewski. Wir diskutierten schon vorher einige Mal in einer Gruppe bei Facebook. Ich bat Jan um eine kontruktive Kritik zu meinen Foodfotografien mit einem Hamburger, den ich selbst zubereitet und vor dem Verspeisen auf dem Balkon fotografiert hatte.

Ganz besonders hat mir die Anleitung gefallen, mit der man in Photoshop von einmal „nachbraten“ kann.

Hier nun der ungekürzte Beitrag von Jan:

Lieber Marco.

Für den ersten Versuch finde ich deine Hamburgerbilder schon mal recht gelungen.

Trotzdem hätte ich für dich noch ein paar kleine Anregungen:

Das mittlere Bild (Anm: Bild Nr. 2, siehe weiter unten) ist ziemich „überstrahlt“ also zu hell. Aber das weißt du sicher selbst.

Die Sauce ist tatsächlich zu dominant auf dem ersten Bild (das hattest du ja schon geschrieben). Ich würde auch im Hintergund nicht so eine Saucenflasche aus dem Supermarkt benutzen, sondern vielleicht eine kleine, hübsche Bügelflasche verwenden. Für Saucen helfen so kleine Plastik-Spitzflaschen; dann kann man besser und auch punktuell auftragen.

Die Tomatenscheiben sehen nicht wirklich schön aus. So bekommt man sie evtl. am Salatbuffet einer Raststätte. Such dir kleinere Strauchtomaten (die sind meist röter) und schneide schönere, und gleichmäßige Scheiben.

Bild Nr.2

Bild Nr.2

Die Burgerpatties (Bouletten) sind zu klein für die gewählten Brötchen. Es fehlt an den Seiten der Bouletten eine leckere Bräunung. Wenn man das beim Braten nicht hinbekommt: Neue Einstellungsebene bei Photoshop: „Farbfläche“; den Mischmodus auf „weiches Licht“, Ebene: umkehren und dann eine braune Farbe mit einem sehr weichen Pinsel partiell als Maske auf das Fleisch auftragen. Eine schöne Form für Burger bekommt man übrigens mit einer Burgerpresse hin.

Der Käse darf ruhig lecker verlaufen.

Ich würde noch etwas mehr „Texturen“ empfehlen: z. B. grober Pfeffer auf den Tomaten, oder ein paar Streifen Krautsalat unter dem Burger-Patty. Oder auch ein paar Radieschensprossen zwischen Tomaten und Brötchen. Feine Strukturen lassen das Bild oft interessanter erscheinen. Man hat dann mehr zu „entdecken“…

Vermeide zu starke Reflektionen ohne Farbe, wie z. B. auf den Tomaten. Hierbei hilft ein Diffusor, der vor die Lichtquelle gesetzt wird.

Hamburger aus Rindfleisch mit Rucola Cheddarkäse, Tomatenscheiben und duftender Knoblachsoße

Bild Nr. 3

Das letzte (dritte Bild) sieht alles in allem schon sehr gut aus. Die Schärfentiefe (Blende) ist gut gewählt: Der Burger ist scharf; der Rest schön weich freigestellt. Wie schon gesagt; mich stört die Saucenflasche etwas. Die hättest du auch weglassen können, denn der Blick des Betrachters wandert immer ein wenig zwischen Burger und Flasche hin und her. Und ich bin bei mir selbst immer sehr penibel, daher fällt es mir auf: der Pfefferstreuer ist schief 😉

Liebe Grüße, Jan Wischnewski

Wer sich ein Bild von Jans Arbeit machen möchte, kann dies auf seiner Website www.foodfotografie-berlin.de tun, wo auch viele seiner anderen Arbeiten zu sehen sind. Und für alle Schleckermäuler hier noch der Link zu Jan Wischnewskis Portfolio bei Stockfood.

Schreibe einen Kommentar