Bereits zum dritten Mal veröffentliche ich meine Microstock-Umsätze, die ich mit dem Verkauf meiner Fotos bei verschiedenen Stockagenturen erwirtschaftet habe. Insgesamt habe ich auch im Jahre 2017 meine Einnahmen weiter erhöhen können. Aber der Boom des Vorjahres flachte gravierend ab. Wie auch in den Jahren davor, hatte ich nicht genügend Zeit, weiteres Bildmaterial anzufertigen. Um mit Stockfotografie Geld zu verdienen, bedarf es aber einer gewissen Regelmäßigkeit. Dieses Defizit möchte im Jahre 2018 nachholen. Zudem musste ich feststellen, dass ich in der Vergangenheit auch Fehler in der Be- und Verarbeitung gemacht habe. Hierzu zählt vorallem, dass ich mir für meine Bilder nicht die Zeit genommen habe, diese mit individuellen Bildbeschreibungen zu versehen, bevor ich sie zu den einzelnen Agenturen hochgeladen hatte.
Portfolio
Auch 2017 hat mein Portfolio an Größe zugenommen. Die Zahl der angenommenen Bilder liegt bei AdobeStock (Fotolia) derweil bei 1.182 (Vorjahr 892) Bildern. Dicht gefolgt von Shutterstock mit zur Zeit 1.026 (673) Bildern. Beim drittgrößten Umsatzbringer iStock ist mein Portfolio nur auf 516 (406) Bilder angestiegen. Hier habe ich meine Uploads für die zweite Jahreshälfte eingestellt, weil mir die Preispolitik von GettyImages mißfiel. Die Umsätze fielen jedoch rasant von monatlich 85,00 auf etwa 30,00 Euro. Diese Entscheidung hat mich schätzungsweise 300 Euro gekostet. Aus reiner Ideologie möchte ich nicht auf das Geld verdienen mit Stockfotografie verzichten. Also werde ich iStock ab 2018 wieder mit beliefern. Diese drei Agenturen brachten 2017 insgesamt 90% meiner Microstock-Umsätze. Die übrigen zehn Prozent teilten sich die Agenturen 123RF, Dreamstime, Depositphotos, POND5, Alamy, EyeEm und Colourbox.
Neu in meinem Portfolio sind Alamy und EyeEm. Beide Agenturen sind etwas schwierig in der Handhabung. Aber wenn man sich eingefuchst hat, geht es eigentlich recht zügig voran beim Einpflegen neuer Bilder in den Datenbestand. Beide Agenturen zahlen faire 50% des Verkaufserlöses an den Bildlieferanten, weshalb ich mir für 2018 vorgenommen habe, diesen beiden Agenturen mehr Zeit zu widmen. Bei Alamy hab ich zwar nur 2 Bilder von 685 im Portfolio verkauft, aber dafür gleich € 12,16 damit eingenommen. Bei EyeEm sind derzeit 190 Bilder angenommen worden, von denen ich 2017 ganze 11 Lizenzen verkaufte und damit € 21,37 einnahm.
Umsätze
Nachfolgend mein Umsatzranking. Die Auflistung erfolgt nach Höhe der Umsätze. Unangefochtener Spitzenreiter ist nach wie vor AdobeStock (vormals Fotolia), dicht gefolgt von Shutterstock, wo sich im letzten Jahr die Umsätze weitaus gravierender entwickelten. War es bei Adobe gegenüber dem Vorjahr ein Umsatzplus von 118€ (+8%), entwickelten sich die Umsätze bei Shutterstock um knapp 50% weitaus dynamischer.
- AdobeStock 1.607 € (1.489 im Jahr 2016)
- Shutterstock 1.421 € (950)
- iStock 744 € (600)
- POND5 163 € (0)
- Deposit 79 € (56)
- 123RF 79 € (60)
- Colourbox 40 € (41)
- Dreamstime 32 € (49)
- EyeEm 21 € (0)
- Alamy 12 € (0)
RPI/Jahr
Meinen RPI-Wert (Revenue per image per year) musste ich von € 3,75 aus dem Vorjahr auf € 3,55 korrigieren. Diese Negativentwicklung konnte ich jedoch mit erhöhten Verkaufszahlen kompensieren.
Ein befreundeter Stockfotograf meinte kürzlich, dass ich bei einem solchen RPI-Wert locker von der Stockfotografie leben könnte, wenn ich mich ihr in Vollzeit widmen würde. Das klingt für mich sehr positiv und motiviert mich zusätzlich für das Jahr 2018.
Monatsdurchschnitt
Im Jahre 2017 habe ich mit Microstock insgesamt knapp € 4.200 erwirtschaftet. Das sind im Monatsdurchschnitt knapp € 350. Zum Vergleich: im Vorjahr hatte ich monatlich nur € 271 und im Jahr davor nur knapp € 113 pro Monat.
Innerhalb von drei Jahren habe ich insgesamt fast € 9.000 mit Stockfotos erwirtschaftet. Klar kann man davon nicht leben. Aber man kann sich dafür den einen oder anderen Wunsch erfüllen. So gönnte mir der Weihnachtsmann 2017 eine Videoschiene, ein kleines Rig und zwei LED-Panels. 😉
Änderungen
Bei Shutterstock habe ich im Laufe des Jahres die Umsatzmarke von $ 3.000 geknackt. Seither habe ich bei den Lizenzverkäufen aus Abonnements eine Beteiligung in Höhe von $ 0,36 statt vormals $ 0,33. Auch die anderen Lizenzgebühren bei Shutterstock sind durch diese Anpassung seitdem höher. Shutterstock hat in diesem Jahr alles für mich rausgerissen, wie man so schön sagt. Und das, obwohl die Strategen bei Shutterstock gravierende Änderungen vorgenommen haben. Das System scheint zu funktionieren.
Ziele
Die anvisierten Ziele für 2017 habe ich weitestgehend verfehlt. Sie lauteten
- 2000 Bilder bei Fotolia –> 1182 Bilder (Stand 31.12.2017)
- 1000 Bilder bei Shutterstock –> 1026 (Stand 31.12.2017)
- 5000 € Gesamtertrag –> 4.200 € sind es nur geworden
Für 2018 habe ich mir vorgenommen, jeden Werktag 3-4 Bilder zu meinen Top3-Agenturen AdobeStock, Shutterstock und iStock hochzuladen. Alle anderen Agenturen will ich in größeren Abständen mit größeren Datenmengen beliefern. Zum Beispiel einmal monatlich mit etwa 100 Bildern.
Ganz besonders werde ich im Jahre 2018 auf die ordentliche Beschreibung meiner Bilddateien achten. In der Beschreibung habe ich nämlich zusätzlich zu den Schlagworten die Möglichkeit, viele relevante Adjektive mit einzubauen.
Welche Erfahrungen habt Ihr mit dem Geld verdienen mit Stockfotos im vergangenen Jahr gemacht? Ich freue mich über Eure Antworten.
Hier kannst Du meine Microstock-Ergebnisse aus dem zweiten Jahr nachlesen.
Hier findest Du meine Umsätze aus meinem ersten Jahr mit Microstock.
Vielen Dank für die interessanten Zahlen. Bei mir als exklusivem Anbieter bei Adobe Stock ist das Umsatzwachstum auch auf 7,20 % eingebrochen, nach 133 % im 2016 und 196 % in 2015. Aufgrund des Basiseffektes hatte ich mit einem Rückgang gerechnet, aber nicht mit einem solchen Einbruch.